Der erste Eindruck

23.02.2019

So, heute habe ich zum 5ten Mal angefangen diesen Blockeintrag zu schreiben. Und zum 5ten Mal habe ich neu angefangen. Zweimal hat mein lieber Computer meinen Eintrag nicht gespeichert und die anderen Male fand ich den Aufbau und das Thema nicht so gut. Jetzt reicht es mir aber und ich schreibe einfach darauf los. Es wird um meinen ersten Eindruck von Indien und dessen Einwohner gehen :-D

Was mir bis jetzt so aufgefallen ist, ist dass die InderInnen (die ich bis jetzt kennen lernen durfte) sehr gastfreundlich, direkt und offen sind. Sie teilen vieles und sind sehr zuvorkommend. Sie bieten einem immer einen Sitzplatz an und geben einem Tee oder Kaffee und Snacks. Außerdem erzählen sie gerne von sich und stellen auch uns gerne Fragen: Woher kommst du? Wie ist dein Name? Was machst du hier? Wie groß bist du?

Sie haben einfach eine super liebe Art an sich.

Eine andere Sache, die mir aufgefallen ist, ist der Verkehr. Ich denke mal, dass "verrückt" das beste Wort ist den indischen Verkehr zu beschreiben. Jeder fährt, wie er mag - egal ob links oder rechts, jeder hupt, so wie er Bock hat und alle fahren erst einmal drauf los. Und wenn dann mal ein Unfall passiert, wird dann weiter gesehen. So scheint es auf den ersten Blick. Aber irgendwie scheint auch eine gewisse Ordnung hinter dem scheinbaren Chaos zu stecken. Ich denke mal, dass gewisse grundlegende Unterschiede im Fahrstil zwischen Indern und Deutschen oder Österreichern vorliegen. Wir Deutsche oder Österreicher fahren eher mit Vorsicht. Und damit meine ich eine VORHER Sicht: Was könnte passieren, wenn ich da lang fahre, was könnte der Fahrer vor mir machen, wenn ich jetzt dahin fahre, und welche Gefahren können möglicherweise entstehen. Ich glaube, dass die InderInnen eher einfach darauf los fahren und sich nicht so viele Gedanken über Eventualitäten machen. Außerdem bremsen InderInnen auch sehr viel. Wenn es gefährlich wird, halten sie an ohne zu zögern. Keiner scheint sein Glück wirklich herauszufordern. Klar wird es auch einmal seeeeehr eng, aber irgendwie schafft man es dann doch heil aus der Situation herauszukommen. Außerdem gibt es ja dann noch die Hupe, die den anderen signalisiert: Hier komme ich.

Eine weitere Auffälligkeit, die auch im Zusammenhang mit dem Verkehr steht, ist, dass InderInnen sich kaum über Dinge wirklich aufregen. Entweder haben sie einen super funktionierenden Unterdrückungsmechanismus oder es stört sie einfach wirklich nicht. Im Straßenverkehr geht es zwar ordentlich her, aber aufregen tut sich fast keiner - nicht über den Fahrstil der anderen, nicht über die ständigen Fast-Unfälle und nicht über die Kühe, die mitten auf der Straße chillen. Auch scheinen die InderInnen sonst recht entspannt. Wir waren letztens im Supermarkt einkaufen und haben fast 30 Minuten bei der Kassa gestanden. Niemand hat sich aufgeregt oder beschwert. So ist es eben. Denn: Was soll man machen?

Es gibt noch so viele andere Verhaltensweisen und Lebensarten, die sehr anders sind zu der Kultur, in der ich für sehr lange gelebt habe. Aber die müssen nicht alle jetzt sofort aufgezählt werden. Dafür habe ich noch ein ganzes Jahr Zeit :) Aber einige will ich hier doch gerne nennen:

Indien, beziehungsweise mein Bundesstaat Andhra Pradesh, ist ein Ort, an dem eine sehr hohe Toleranz gegenüber aller Religionen herrscht. Ich sehe immer wieder Frauen in Burkas und das scheint OK zu sein für alle (obwohl der prozentuale Anteil an Muslimen gerade mal 7% beträgt). Ich bin in einer christlichen Organisation in einem Bundesland mit 91% Hindus und nur 1,4% Christen. Und ich fühle mich sicher. Wirklich wunderbar.

Männer aller Alterstufe halten hier auch Hand und das scheint Gang und Gebe zu sein.

InderInnen schütteln beziehungsweise wackeln mit ihrem Kopf, wenn man sich mit ihnen unterhält. Warum sie das machen, habe ich noch nicht ganz herausgefunden, aber es bedeutet definitiv NICHT "Nein". Es geht eher in die Richtung unseres Kopfnickens, aber ganz äquivalent ist es dann doch nicht. Ich werde weiter beobachten und vielleicht habe ich es bald analysiert. Was ich aber an dieser Stelle lustiges anmerken möchte, ist, dass fast alle Volontäre dieses Verhalten übernommen haben. Wenn wir uns unterhalten, wackeln sie mit dem Kopf. Wenn ich dann wieder in Wien bin, werde ich das vielleicht auch machen. hahaha Ich bin gespannt. :-D

So, der Eintrag war lang genug und danke an alle, die bis zum Ende durchgehalten haben. Wenn ihr Fragen habt, schreibt mir einfach. Don´t hesitate to contact me :-)

Eure Rike in Indien

Eindrücke von Indien

Hier an Dankeschön an Hannah Müller für diese großartigen Fotos

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